Emotionale Störungen belasten Betroffene und ihr Umfeld stark. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO werden Depressionen bis 2030 die grösste Krankheitslast weltweit darstellen. Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich (PUK) arbeitet an innovativen Lösungen, um diesen Entwicklungen zu begegnen.
Die weltweite Zunahme von emotionalen Störungen stellen die PUK vor grosse Herausforderungen. Um die steigende Nachfrage nach Therapieplätzen zu bewältigen und den enormen Kosten in der psychiatrischen Gesundheitsversorgung entgegenzuwirken, entwickelt die PUK eine transdiagnostische Therapie-App, die persönliche Sitzungen mit digitaler Unterstützung kombiniert.
Studien haben belegt, dass die Integration eines digitalen Coaches in die Therapie genauso wirksam ist, wie herkömmliche Therapieformen und sogar noch zusätzliche Vorteile bringt: Stationäre Aufenthalte können verkürzt und Therapien effizienter abgeschlossen werden. Therapeutinnen und Therapeuten können so ohne Qualitätsverlust eine grössere Anzahl Menschen betreuen.
«Die Therapie-App hat bereits Wirkung gezeigt und wir sind überzeugt, damit einen Paradigmenwechsel in der Behandlung von emotionalen Störungen zu erzielen.»
M.Sc. Tiziana Fuchs-Specker, Instut für Psychologie
Das digitale Angebot für psychische Gesundheit wächst rasant, doch das Potenzial von digitalen Elementen wurde bis jetzt nicht ausgeschöpft. Im Gegensatz zu bisherigen Angeboten unterscheidet sich diese Therapie-App in folgenden Punkten:
Die Therapie-App wiederholt Therapieeinheiten, visualisiert und bewertet den Verlauf von Symptomen und stellt passende Übungen bereit. In Krisensituationen ermöglicht sie zuverlässige Hilfe. Für die behandelnden Therapeutinnen und Therapeuten gibt die App Einblicke in den psychischen Gesundheitszustand ihrer Patientinnen und Patienten und ermöglicht es, Informationen auch zwischen den Sitzungen zu übermitteln.
Erste Pilotstudien mit einer reduzierten Form der App haben vielversprechende Ergebnisse gezeigt und wertvolles Feedback geliefert. Auf Basis dieser Erkenntnisse soll die App nun weiterentwickelt und in den klinischen Alltag integriert werden.