Forschende der Universität Zürich zeigen, welche Folgen klimatische Extremereignisse in verschiedenen Bereichen auslösen – und plädieren für systematischere Risikobewertungen.
Der Sommer 2022 präsentiert sich in weiten Teilen Europas erbarmungslos: Insbesondere in Süd-, West- und Mitteleuropa häufen sich zurzeit Hitzewellen, Wasserknappheit und Waldbrände. Solche sich gegenseitig verstärkende Wetterextreme können sich auf viele unterschiedliche Sektoren und Systeme wie etwa das Gesundheitswesen, die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, aber auch die Energieversorgung und Wirtschaft sowie Ökosysteme und Gesellschaft auswirken.
Um besser zu verstehen, welche Folgen solche klimatischen Extremereignisse in verschiedenen Bereichen auslösen, haben Forschende des Geografischen Instituts der Universität Zürich acht extreme Hitze- und Dürreereignisse in Europa, Australien und Afrika in den letzten 20 Jahren analysiert. Dabei untersuchten sie nicht nur die direkten und indirekten Auswirkungen auf verschiedene Sektoren und Systeme, sondern zusätzlich auch die Auswirkungen der Reaktionen auf solche Ereignisse – denn kaskadenartige Auswirkungen, die sich in zahlreichen Sektoren ausbreiten, können für kritische Systeme weitreichende Folgen haben.
Die Forschenden plädieren dafür, die Risikobewertung künftig nicht mehr in einzelne Extremereignisse, Auswirkungen und Sektoren zu unterteilen, sondern die Verflechtung von Sektoren und Systemen systematisch zu berücksichtigen. Gemäss dem Forschungsteam sind dazu nicht nur stärkere Anstrengungen und Investitionen in die Anpassung an Wetterextreme erforderlich, sondern zwingend auch eine sektorübergreifende und vermehrt internationale Zusammenarbeit. So liessen sich die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit der betroffenen Regionen deutlich verbessern.